NRW-Ministerium mit Signal gegen Rassismus

Rassismus und Diskriminierung sind reale Phänomene in Teilen der hiesigen Gesellschaft, die Betroffene traumatisieren und gesellschaftliche Ungleichheit produziert. Aufgrund fehlender Anlaufstellen fühlen sich hierbei Betroffene mit ihrer rassistisch motiviert erlebten Erfahrungen häufig allein gelassen. Genau hier will das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKJFGFI) mit dem Aufbau einer Meldestelle für antimuslimischen Rassismus im Rahmen von Monitoring den Betroffenen eine Unterstützung bieten. Dabei geht es um die Sichtbarmachung des Phänomens „Antimuslimischer Rassismus“ in NRW.

Hier der Link zur offiziellen Presseerklärung des Landesministeriums vom 1. Juli 2022.

Den Aufbau dieser Meldestelle werden nach einem landesweiten Interessensbekundungsverfahren die Verbundpartner interKultur e.V. und Coach e.V. umsetzen. Der Austausch mit den jeweiligen Gemeinden und Communities sowie die Initiierung eines mit den anderen Aufbaustellen abgestimmten Datenbanksystems, in dem die gemeldeten Diskriminierungsfälle erfasst, analysiert und dokumentiert werden, sind die Projektziele.

Während und nach der Projektphase übernimmt der Trägerverbund die Rolle einer Verweisberatung, wodurch Betroffene an zuständige Stellen weitervermittelt werden, die die Beratung und Begleitung der betroffenen Menschen übernehmen.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir, interKultur e.V. und Coach e.V., den Aufbau dieser wichtigen Meldestellerealisieren können. Das Land NRW setzt hier ein bedeutendes Signal, denn die Sichtbarmachung der Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen von muslimischen und muslimisiert gelesenen Menschen ist ein dringliches gesellschaftliches Thema. Wir wollen damit ein Zeichen gegen Ungleichwertigkeitsideologien setzen“,

sagt Prof. Dr. Kemal Bozay, Pädagogischer Geschäftsführer von interKultur e.V., über die Bedeutung der Melde- und Dokumentationsstelle für antimuslimischen Rassismus in NRW.

Die Trägerpartnerschaft hat schon am 15. Juni 2022 die Arbeit zur Initiierung der Meldestelle aufgenommen. Der Aufbau dieser Meldestelle ist ein wesentlicher Baustein bei der Einführung eines bundesweit einzigartigen, koordinierten Systems thematisch eigenständiger Meldestellen, derer es zunächst erst fünf geben wird, zu den Themen „Antisemitismus“, „Antiziganismus“, „anti-Schwarzer“, „antiasiatischer“ inklusive anderer Formen von Rassismus sowie „Queerfeindlichkeit“. 

„Wenn Anti-Diskriminierungsarbeit auf struktureller und personeller Ebene keine Lippenbekenntnisse bleibensollen, bedarf es konkreter politischer Maßnahmen. Mit der geplanten Meldestelle, insbesondere in der Berücksichtigung und Verknüpfung diverser Diskriminierungsformen, wird ein notwendiger Schritt umgesetzt, der schon seit vielen Jahren von Expert*innen in diesem Wirkungsbereich gefordert wird“,

erklärt Ahmet Sinoplu, Geschäftsführer von Coach e.V.

Die Leitung des vom MKJFGFI geförderten Projektes hat Herr Orhan Mangitay inne (Kontakt:mangitay@interkultur-ev.net).

Die NRW-Landesregierung setzt sich konsequent gegen jede Form von Diskriminierung, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hass ein. Aus diesem Grund sind interKultur e.V. und Coach e.V. erfreut mit dem Aufbau der Meldestelle für antimuslimischen Rassismus ihren Teil in der Entwicklung eines neuen Hilfsangebot für von Rassismus und Diskriminierung betroffenen Menschen zu leisten.